top of page

Das Vaterunser (Matthäus 6)

menschen-reichen-sich-die-hand

Viele Christen denken, das Vaterunser ist etwas gänzlich "Neues" im neuen Bund und vielfach wird es als das „Gebet des Herrn“ beschrieben. ​

Tatsächlich ist dieses Gebet jedoch durch und durch jüdisch und spiegelt die beiden damals schon bekannten Gebete Amidah oder Sch’moneh esreh (die 18 Segnungen) und das Kaddish wider. 

 

Viele jüdische Gebete begannen schon zur Zeit Jeshuas (Jesu) mit "Unser Vater im Himmel…"  Avinu sh’ba shamayim …

Allerdings wissen wir heute, dass der Vers 13 in Matth. 6: "… und führe uns nicht in Versuchung...", ein grober Übersetzungsfehler ist.

Im Urtext heißt es dort: "Du führst uns, auch in der Versuchung."

Der Sinn dieser Übersetzung wird durch die Erklärungen in Lukas 11:11-13 verstärkt. Außerdem wird die häufig gebräuchliche Version mit der Bitte, dass Gott uns nicht versuchen möge, in Jak. 1:13+17 ad absurdum geführt, denn dort schreibt Jakobus: "Gott versucht nicht!"

Er führt uns..., AUCH in der Versuchung!

Das Vaterunser ist kein Gebet, das wir wortwörtlich so beten sollen, sondern Jesus gibt uns hier eine Gebetsstrategie an die Hand. Das griechische Wort houtó bedeutet: Bete nicht wortwörtlich so, sondern nach dieser Art, nach diesem Beispiel/Muster.

"UNSER Vater" - definiert unsere Beziehung, wir sind Geschwister.

"dein Name" - Gott hat viele Namen (Adonai, Elohim, El Shaddai, Burg, Schild, Schirm, Arzt, Gerechtigkeit, Zuflucht, Jehova, Sonne, Guter Hirte, Vater, Belohnung…)

"geheiligt" - Seine Namen sind besonders, z.B. El Shaddai = mein Versorger mit allem, was ich brauche.
 

Ich kann durch zehn Namen gehen und plötzlich bin ich von einem Namen begeistert. Das Wort beginnt, in mir zu leben.

Gott ist größer, als ich mir vorstellen kann und gleichzeitig kleiner, als ich mir vorstellen kann:

General  -  Gärtner
Richter   -  Liebe
Gott        -  weint
… 

= Pole - wir können beide Pole nicht gleichzeitig erfassen. Gott führt uns durch das, wovon wir zum jeweiligen Zeitpunkt besonders ergriffen sind.

"tägliches Brot" - sowohl das Brot vom Bäcker als auch das Wort Gottes selbst.

"vergib uns…wie wir vergeben" - Wir sollen gemeinsam für jegliche Vergebung beten.

"führe uns auch in Versuchung…errette uns" - Kann es sein, dass manche Leute in unserer Mitte so mit Sünde kämpfen, weil wir NICHT beten?

"dein Wille…wie im Himmel" = angstfrei, sorgenfrei, = ohne Widerstand, = perfekt, = ohne Krankheit) → So wollen wir das hier auch auf Erden!

Das Vaterunser ist ein Mustergebet, eine Strategie für eine Gemeinde!

 

Das Wort muss in uns LEBEN!

Die Zehn Gebote (2.Mose 20)

gesetzbuch

Wir lesen in fast allen Bibelübersetzungen: „Du sollst nicht …“, d.h. Verbote, dieses oder jenes nicht zu tun.

 

Tatsächlich aber stimmt dies nicht mit dem hebräischen Original überein. Dort wird kein verneinender Imperativ verwendet.

 

Das Verneinungswort bei einem persönlich adressierten Verbot (wie hier durch die Anrede „du“ der Fall) müsste eigentlich אל (al) sein.

In Exodus wird jedoch לא (lo) benutzt. Dies bedeutet, dass es sich hier um eine grammatikalische Form des Futurs, der Zukunft, handelt.

 

Dies ergibt dann für uns einen neuen Sinn:
 

  • Du wirst nicht töten

  • Du wirst nicht ehebrechen

  • Du wirst nicht stehlen etc.

Allerdings kann dies nur in Anerkennung der angeknüpften Vorbedingung funktionieren, die sich aus dem ersten Gebot ergibt:

 

  • „Ich bin ADONAI, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus der Sklaverei herausgeführt hat...“ 2.Mose 20:2

 

Somit sagt Gott hier:

Wenn du mich als deinen Gott akzeptierst, wirst du nicht töten, ehebrechen, stehlen etc.“

 

Im Umkehrschluss heißt das, dass wir Gott nicht als unseren Herrn anerkennen, wenn wir diese Dinge trotzdem tun.

Resultat: wir trennen uns von Gott, was wiederum die Definition von Sünde ist: getrennt sein von Gott.

bottom of page